Freitag, 16. November 2007

Es geht nur um den Einzelnen.

...geht es das wirklich?

Das Sozialsystem in den USA ist bekanntermaßen nicht so toll. Wenn man aus Europa hierher kommt, wird einem (z.B. mir) manchmal Angst und Bange. (Aber man kann damit leben ;-) ) Mehr Freiheit für den Einzelnen und somit weniger Unterstützung für die Gemeinschaft.
Anders als in Deutschland, wo du ins Sozialsystem einzahlst und deine Steuern abführst, ob du willst oder nicht. (Alles hängt aber vom Bundesstaat in dem man lebt ab, wie sozial die Landesregierung ist.)

Aber: Ich stelle immer mehr fest, dass sich die Leute mehr persönlich umeinander kümmern. Zwei Dinge, die ich schon erwähnt habe, sind der Einsatz der Nachbarn und der Kirchengemeinden. Zwei Familien in unserer Strasse haben Babies bekommen und jeder hat mal ein Abendessen für die Familien gekocht um sie zu entlasten und ein kleines Geschenk vorbei gebracht. In der Zeit, als Davids Vater im Krankenhaus lag und nach seinem Tod
wurde für uns gekocht und Hilfe aller Art angeboten.
Letzte Woche war ein Artikel in der Zeitung, dass ein langjähriger Mitarbeiter eines Supermarktes operiert werden muss und für die Zeit der Rehabilitation kein Gehalt bekommt. Das rief so einen Protest unter den Kunden des Supermarktes hervor, dass viele Leute angerufen oder mit dem Leiter direkt darüber gesprochen und sich beschwert haben. In dieser Woche konnten wir lesen, dass der Supermarkt ihm für 6 Wochen sein Gehalt weiter zahlt.

Auch fällt mir auf, dass viele Leute um mich herum viel spenden und sich für die verschiedensten Projekte einsetzen. Projekte, die weltweite Auswirkungen haben und nicht nur die USA betreffen. Zum Beispiel Marissa setzt sich für die"international justice mission" ein, eine Organisation die gegen Sklavenhandel und Zwangsprostitution kämpft.

Ich finde es gut, dass sich die Leute umeinander kümmern und füreinander einsetzen. Da der Staat manchmal nicht einspringt, helfen sich die Menschen gegenseitig. So habe ich das in Deutschland nicht erlebt.
Gerade in der Weihnachtszeit kommen auch in Deutschland viel Post von wohltätigen Vereinen, die um Spenden bitten. (Wir bekommen ständig diese Briefe und es gibt meistens kostenlose Adressaufkleber... das mag ich!) David und ich habe uns entschlossen, dieses Jahr World Vision zu unterstützen. Sie setzen sich für Kinder und Familien ein. Man kann unter anderem eine Patenschaft übernehmen oder Tiere wie z. B. eine Ziege verschenken.:-)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Amen dazu, Schwester! World Vision ist super, genau wie alle anderen Projekte, Taten & Worte, die auf Liebe & Mitmenschlichkeit gründen. Mein Favorit sind immer noch Kühe für arme Regionen in Indien (da werden sie auch garantiert nicht geschlachtet...), aber Ziegen sind sicherlich ebenso hilfreich.

Eine dicke Umarmung aus Marburg, wo Du im Übrigens auch ganz schön vermisst wirst!!!

K